Ullrich, Peter (2019): Polizei im/unter Protest erforschen. Polizeiforschung als Entdeckungsreise mit Hindernissen, in: Christiane Howe/Lars Ostermeier (Hrsg.), Polizei und Gesellschaft. Transdisziplinäre Perspektiven zu Methoden, Theorie und Empirie reflexiver Polizeiforschung. Wiesbaden: Springer VS, S.155–189.

Die Polizei, insbesondere die für Protest Policing zuständige Bereitschaftspolizei, ist ein schwer zugänglicher Untersuchungsgegenstand, dessen Widerständigkeit gegenüber der Forschung anhand von fünf „Barrieren auf dem Weg zur Polizei“ analysiert wird:

1) polizeiliche Zugangskontrolle zum Feld,

2) die doppelt asymmetrische Forschungsbeziehung,

3) polizeiliche Steuerungsversuche,

4) die skeptische Haltung potenzieller Interviewpartner*innen und

5) das gebremste Diskussionsverhalten.

Was sich als schwierige Beziehung zwischen Forschenden und Feld, ja aus Forschungssicht als Hürde darstellt, erlaubt jedoch zugleich die Rekonstruktion von Strukturen des Gegenstandes selbst und wird u.a. als Resultat organisationaler und polizei- sowie polizist*innenkultureller Charakteristika erklärt. Die tendenziell forschungsunfreundliche Grundhaltung führt dazu, dass sich die Definitionsmacht der Polizei in ihrem Handlungsfeld teilweise auch auf die Forschung überträgt. Die Einflussnahme hat allerdings Grenzen und es gibt Gegenstrategien, die abschließend dargelegt werden.

 
 
 

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