Workshop “Selektivität im Protest Policing II”

 
 

25.01.2019, Centre Marc Bloch, Berlin, Andrea Kretschmann (ipb, CMB) und Peter Ullrich (ipb, ZTG/TUB)

Nicht zuletzt die Ereignisse um den G20-Gipfel in Hamburg haben grundsätzliche Fragen nach dem sicherheitsbehördlichen Umgang mit Protesten aufgeworfen. Es ist unumstritten, dass die Polizei als eigenständige (politische) Akteurin Einfluss auf Demonstrationsereignisse nimmt, indem sie ihr Handeln auf Bedrohungsszenarien und Deutungen zu den erwarteten Teilnehmer*innengruppen aufbaut. Dementsprechend kann der polizeiliche Umgang mit Protest niemals neutral sein und zeichnet sich durch selektive Vorgehensweisen aus. Deutlich werden Unterschiede z.B. durch die Wahl der eingesetzten Einheiten, die verwendete Technik, die Konstruktion von Gefahr sowie die Bewertung des Protestierendenverhaltens.

Dementsprechend kann der polizeiliche Umgang mit Protest niemals neutral sein und zeichnet sich durch selektive Vorgehensweisen aus. Deutlich werden Unterschiede z.B. durch die Wahl der eingesetzten Einheiten, die verwendete Technik, die Konstruktion von Gefahr sowie die Bewertung des Protestierendenverhaltens. Hiervon ausgehend wurden im zweiten Workshop zum Thema „Selektivität im Protest Policing“ des Arbeitskreises Soziale Bewegungen und Polizei theoretische und empirische Befunde zur Selektivität polizeilichen Handelns im Bereich Demonstrationen und Protest vertieft.

Angeregt von aktuellen Ereignissen wie den G20-Protesten in Hamburg, aber auch mit Blick in die Geschichte, wurde diskutiert, inwiefern der polizeiliche Umgang mit Protest grundlegenden einheitlichen Entwicklungen unterliegt, bspw. einer Militarisierung - und inwiefern selektiv, d.h. Gruppen in bestimmten Kontexten und Konstellationen betrachtet und deshalb spezifisch behandelt werden.  

Im Anschluss fand ein öffentlicher Roundtable zu den Herausforderungen der empirischen Polizeiforschung statt. Dieser widmete sich den Spezifika der Polizeiforschung, die ein herausfordernder Gegenstand für die Forschung ist, mit entsprechenden methodischen und ethischen Tücken.

Roundtable: “Herausforderung empirische Polizeiforschung – Methodische und forschungsethische Perspektiven auf ein polarisiertes Forschungsfeld”, mit Lars Ostermeier (Freie Universität Berlin), Marie Bartels & Peter Ullrich (Technische Universität Berlin, ZTG), Moderation: Andrea Kretschmann (CMB)

Weitere Informationen

 
 
 

Impressum  Datenschutz